Eine rein virtuelle Diskussion: Prof. Dr. Benedikt Boucsein (l.o.), Katrin Gügler (r.o.), Elisabeth Merk (l.u.) und Thomas Madreiter (r.u) (Foto: Diana Mantel)
05.03.2021

An der HM wurde in der INUAS-Podiumsdiskussion über die Zukunft unserer Städte diskutiert

„Wenn wir die Klimawende ernstnehmen, müssen wir glaubwürdig gemeinsam mit der Bevölkerung die Vision eines besseren Lebens in der Stadt entwickeln“, betonte Thomas Madreiter, Stadtplanungsdirektor der Stadt Wien, bei der Podiumsdiskussion „Die Zukunft der Städte“. Diese fand im Rahmen der INUAS-Konferenz „Urbane Transformationen: Ressourcen“ Anfang März rein virtuell statt.

Im Mittelpunkt standen urbane Visionen, bei denen die ExpertInnen nach Lösungen suchten, wie lebenswerte Wohn- und Freiräume in den Städten gestaltet werden könnten. Hilfreich dabei sei der Austausch und die Unterstützung durch Hochschulen und Universitäten. Gemeinsam mit Madreiter diskutierten Katrin Gügler (Direktorin des Amts für Städtebau der Stadt Zürich) und Prof. Dr. (Univ. Florenz) Elisabeth Merk (Stadtbaurätin der Landeshauptstadt München). Moderiert wurde das Podium von Prof. Dr. Benedikt Boucsein (Professor für Urban Design an der TU München).

Freiraum Stadt

Bis 2050 werden etwa 84 Prozent der Menschen in Städten leben, was die Lebensqualität der Städte gefährde. Wien versucht mit seiner Interpretation der Smart City dagegenzusteuern: „Wir haben in Wien kein technokratisches Konzept – wir wollen das Konzept Stadt klug lenken“, so Madreiter. Städte müssten nachhaltig sein und gleichzeitig die Klimaanpassung miteinbeziehen, betonte Gügler. Nur so werde der öffentliche Raum zum echten Aufenthaltsraum. Das gälte auch in München, erklärte Merk, doch gleichzeitig müsse eine Stadt neue Freiräume wie z. B. „Sommerstraßen“ mit alter Funktionalität verbinden. Dafür brauche es einen sanften gesellschaftlichen Wandel, weniger durch Verbote als durch Anreize, darüber waren sich alle Teilnehmenden des Panels einig.

Verzahnung mit Hochschulen

„Die Hochschulen und Universitäten interessieren sich wieder verstärkt für die Themen vor der eigenen Haustür. Viele StudentInnen sind erheblich interessiert an der Transformation. Dieser Dialog, die Verzahnung zwischen uns und den Hochschulen nimmt zu, das verstärkt die Zusammenarbeit“, so Gügler. Die kommende Generation wünsche sich mehr Nachhaltigkeit und sei auch bereit, dafür zu forschen und zu arbeiten. Dafür brauche es gemeinsame Experimentierräume, erklärte Merk.

Ressource Mensch

Für Prof. Dr. Sonja Munz, Vizepräsidentin für Forschung der HM, sind Städte „verdichtete Räume voller Vielfalt“. Dieser eine Plattform für den interdisziplinären Austausch zu geben, sei Ziel der diesjährigen INUAS-Konferenz. Christine Degenhart, Präsidentin der Bayerischen Architektenkammer, lobte diesen Austausch: „So tragen wir Sorge für unsere Zukunft – nicht nur die unserer Städte, sondern auch unsere eigene. Die Ressource sind auch die Menschen selbst.“

Mehr Informationen finden Sie auf den finden Sie auf den Konferenzseiten. Die Aufzeichnung des Livestreams können Sie auf dem HM-Youtube-Kanal ansehen.

Diana Mantel

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